In den letzten Tagen habe ich mich hier etwas rar gemacht. Das lag einerseits an dem schönen Wetter und andererseits daran, dass ich derzeit viel um die Ohren habe.
Paleo ist inzwischen schon ein Teil meines Alltags und bestimmte Gewohnheiten haben sich auch schon eingestellt, wie beispielsweise das zeitige Zubettgehen und das frühe Aufstehen. Mein Heißhunger ist verflogen und ich komme mit den drei Mahlzeiten am Tag plus ein paar kleinen Snacks zwischendurch super durch den Tag.

Mein Frühstück ist aufgrund des AIPs leider immernoch etwas einseitig und besteht allmorgendlich aus Leinsamenbrei mit frischen Früchten. Später gibts dann einen grünen Smoothie und mittags nach wie vor das Gericht vom Vortag. Abends kochen wir dazu immer frisch und große Mengen. Bisher gab es auch tatsächlich jeden Tag ein anderes Gericht und ich kann dazu die Paleo-Kochbücher von Nico Richter echt empfehlen - bis jetzt schmeckt uns alles daraus (außer der Avocado-Orangen-Salat) ;)

Obwohl "Nachbauten" beliebter Lebensmittel aus der früheren Ernährung, wie beispielsweise Brot, Pudding, Kekse etc., ja eigentlich erst nach 30 Tagen "erlaubt" sind, habe ich heute mal eine Ausnahme gemacht. Die Temperaturen steigen, die Sonne lacht und da bekommt man halt automatisch Lust auf Eis. Ich habe mal etwas herumexperimentiert und hier ist das Ergebnis:

Himbeer-Eis

- 300g Himbeeren (TK)
- 300g Kokosmilch
- je nach Geschmack ein paar Datteln für die Süße
- je nach Geschmack noch etwas Honig

Mit einem Mixer zuerst die Himbeeren und die Datteln pürieren. Danach nach und nach die Kokosmilch hinzugeben. Zum Schluss mit Honig abschmecken und in ein gefrierfähiges Gefäß füllen - fertig!
Das Eis muss dann für ein paar Stunden in's Gefrierfach. Am besten hin und wieder mal rausnehmen und umrühren. Wer eine Eismaschine hat, ist da natürlich besser bedient.

Bei mir wurde das Eis nach einer Weile leider viel zu hart. Kurz in die Mikrowelle und schon ist es wieder cremig.
Das Eis funktioniert bestimmt auch mit jedem anderen tiefgekühlten Obst. Wichtig ist, dass man Kokosmilch und Obst in gleichen Teilen verwendet.

Heut mal nur ein kurzes Update, weil so viel zu tun ist:

Hatte einen Kontrolltermin bei meinem Gastro, der mir freudig meinen aktuellen Calprotectin-Wert mitteilte (die Probe ist allerdings schon vier Wochen her): 89!!
Zur Erinnerung: Der Calprotectin-Wert zeigt sehr zuverlässig den Grad der Entzündung im Darm und wird durch eine Stuhlprobe ermittelt. Noch vor wenigen Wochen lag dieser Wert über 4000!
Ich freue mich total über dieses tolle Ergebnis! Der Schub scheint nun endgültig überwunden und ich bin froh, dass mir Humira erstmal helfen kann. Ich denke auch, dass das Calprotectin mittlerweile bestimmt auch noch weiter runtergegangen ist - sicher auch durch Paleo.
Mir wurde dann heute nochmal Blut abgenommen, um meinen Eisenwert zu kontrollieren. Eventuell brauch ich doch noch eine Infusion.
Zu Hause war dann noch die neue Humira-Injektion fällig.

Jedenfalls geht es mir so gut wie schon lange nicht mehr. Und das hat heute mal einen extra Blogeintrag verdient :)

Der erste heiße Sommertag ist da! Bei über 30°C fuhr ich heute in die Stadt, um mich mit einer ehemaligen Kommilitonin zu treffen. Vorbereitend habe ich mich mit Lichtschutzfaktor 30 eingeschmiert, für sensible Haut, da ich ja einen schlimmen Ausschlag vom Humira habe (Gesicht, Kopfhaut, Nacken, Rücken, Decolleté). Da Humira ein Immunsuppressivum ist, sollte man sich immer ausreichend vor der Sonne schützen, da sie ihren Eigenschutz nahezu komplett verliert. Das Risiko, an Hauterscheinungen oder sogar an Krebs zu erkranken ist gerade im Hochsommer also sehr viel höher als bei anderen Menschen.

Da ich nachts wieder nur etwa vier Stunden Schlaf hatte, musste ich mich vorher auch nochmal zwei Stunden auf's Ohr hauen - ich wäre sonst rumgelaufen wie ein Zombie. Die Sache mit dem Schlaf gibt mir auch langsam zu denken. Zwar konnte ich mal durchschlafen, aber mehr als fünf Stunden pro Nacht sind seit Tagen nicht drin. Und dabei gehören zum Paleo-Lifestyle etwa 7,5 Stunden zur optimalen Regeneration.
Trotz des verringerten Schlafes fühlte ich mich heute aber topfit und voller Energie, war den ganzen Tag auf Achse - auch wenn mein Körper noch nicht ganz mitkommt ;) Zwischendurch bekam ich richtige Schwitz-Attacken, nach dem dreimonatigen Schub sollte ich es wohl doch etwas ruhiger angehen lassen. Waren nach den gestrigen Darmproblemchen nach dem Verzehr von Gegrillten heute morgen passé, so meldete sich die Colitis auch heut Abend nochmal zurück. Allerdings habe ich auch wieder ziemlich viel Obst gegessen - vielleicht verursacht das auch die Beschwerden?

Nachdem ich auch in der vergangenen Nacht wieder öfter wach war und danach auch schlecht einschlafen konnte, bin ich nicht mit Maik um 6 Uhr aufgestanden, sondern erst um 8 Uhr. Irgendwie brauchte ich etwas mehr Schlaf. Zum Frühtsück gab es dann wieder den Leinmehl-Kokosflockenbrei mit etwas Obst.
Auf dem Weg zur Arbeit bemerkte ich dann, dass ich meinen Smoothie zu Hause vergessen hatte. Oh man! Ich hatte dann natürlich gegen Mittag ziemliches Magengrummeln, das sich durch Karotten und eine handvoll Erdbeeren auch nicht wirklich bändigen ließ.

Zu Hause gab es dann nochmal das leckere Gericht vom vorigen Abend - schmeckt übrigens auch aufgewärmt echt super!

Nachdem ich heute wieder viel unterwegs war, hatte ich abends wirklich Bärenhunger! Alles in allem geht es mir aber echt gut und ich habe das Gefühl, dass sich meine Energieakkus nach dem ewig langen Schub (3 Monate Schub und seit 3 Wochen wirkt Humira) wieder füllen. Vom Entzug, den man ja durch so eine radikale Ernährungsumstellung eigentlich merken soll, spüre ich bisher nicht viel - oder ist er der Grund, warum ich nachts nicht durchschlafe?
Maik geht es jedenfalls im Gegensatz zu mir ziemlich mies - Muskelschmerzen, dauermüde, schlechte Laune, Heißhunger und das Gefühl, nicht richtig satt zu werden, hat er leider auch. Ich wünsche ihm, dass er den "kalten Entzug" irgendwie übersteht - vor allem Kaffee und Zucker fehlen ihm total. Da er abends eigentlich mit Kochen dran war, haben wir einen großen Salat mit Eisberg aus Mama's Garten, frischen Radieschen, geraspelten Karotten und einem Essig-Öl-Dressing zubereitet. Dazu gab's - und das ist wohl nicht ganz Regelkonform - Dönerfleisch vom Kebab-Dealer um die Ecke ;) Naja, vielleicht jetzt nicht das beste Fleisch und das beste Fett, aber immerhin besser als ein Getreide-Rückfall oder ähnliches.

Aller Anfang ist schwer.. das gilt natürlich vor allem, wenn man alte Gewohnheiten ändert.
Trotz paleokonformen 7,5 Stunden Schlaf, kam ich heute nur schlecht aus dem Bett. Ich war wahnsinnig müde und leicht gereizt.
Nachdem das gestrige Frühstück ja ein Flop war, machte ich mir darum natürlich die meisten Gedanken. Mein Leben lang frühstücke ich schon süß mit Marmelade und Nutella. Herzhaft ist da gar nicht mein Ding. Ein nicht ausreichendes Frühstück kann mir schonmal die Laune für den ganzen Tag verderben.
Für das Paleo-Frühstück gibt es eigentlich sehr viele Optionen, da man beispielsweise Eier und Nüsse einbauen kann. Ernährt man sich nach dem Autoimmunprotokoll, fallen diese und weitere Lebensmittel natürlich weg und die Auswahl wird deutlich kleiner.
Ich rührte mir einen warmen Brei aus Wasser, Leinmehl mit Kokosraspeln, Zitronensaft und Honig an - und das hat sogar geschmeckt :) Ich war ja so erleichtert.. dazu gab es einen kleinen Obstsalat aus Erdbeeren, einem halben Apfel und Kokoschips. Morgen gibt's das gleich nochmal!
Als kleine Zwischenmahlzeit gab es dann noch einen Grünen Smoothie aus Feldsalat, Banane, Apfel und gefrorenen Himbeeren.

Heute hatte ich auch wieder einen Termin bei meiner Heilpraktikerin für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Trotz meiner Erkältung der vergangenen Tage, lässt sich ein deutlicher Aufwärtstrend meines Gesamtzustandes feststellen, was mich total freut. Die TCM hat mir sehr gut geholfen - gerade in der Zeit, in der noch kein Medikament so richtig helfen wollte, konnte ich dadurch meine Symptome lindern. Heute wurde ich wieder akupunktiert und zusätzlich meine Nasennebenhöhlen gegen die Erkältung gelasert. Die nächsten Termine finden ab jetzt nur noch zweiwöchentlich statt.

Vor der Arbeit wärmte ich mir das Abendessen von gestern auf. Schmeckt auch aus der Mikrowelle noch gut :)

Für heute Abend war eigentlich ein Gericht mit Avocado geplant. Ich konnte meinen Ekel vor Avocados (siehe Tag 1) allerdings nicht überwinden, sodass das Rezept zumindest teilweise abgeändert wurde.
Es gab Ofenspargel mit Hackfleisch-Chinakohl-Pfanne. Hat sehr lecker geschmeckt, ging einfach und schnell.


Hier das Rezept:
Grünen Spargel waschen, putzen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Stangen mit Olivenöl einstreichen, salzen, pfeffern und mit Bacon umwickeln.
Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180°C etwa 10min backen lassen. Weißer Spargel gelingt bei ca. 200°C in 20-30min je nach Backofen.

Rinderhackin Kokosöl krümelig anbraten, Lauchzwiebeln in dünne Scheiben schneiden und hinzu geben und mitbraten. Chinakohl waschen und in dünne Streifen schneiden, anschließend mit in die Pfanne geben und etwa 10min mitbraten. Mit Salz, Pfeffer, Kurkuma und etwas Zitronensaft abschmecken.

Guten Appetit :)

Medikamente

Je nach Art und Schwere der Erkrankung kommen bei chronischen Darmentzündungen (CED) eine Reihe von Medikamenten in Frage, deren Aufgabe es ist, akute Schübe zu lindern, Remissionen (inaktive Phasen) hervorzurufen und möglichst lange zu erhalten.

Als Basismedikation bei Colitis Ulcerosa (CU) werden meist Präparate mit dem Wirkstoff Mesalazin, Olsalazin oder auch Sulfasalazin verschrieben. Diese gibt es in verschiedensten Darreichungsformen, die indivduell auf den Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt werden. Mesalazin wirkt vor allem gut bei leichten bis mittelschweren Verläufen, weist vergleichsweise wenige Nebenwirkungen auf und soll auch das Darmkrebsrisiko senken.

In akuten Schüben müssen viele Patienten auf Cortison zurückgreifen, um die aufflammende Entzündung im Darm zu unterdrücken. In der Regel wird Cortison in Stoßtherapien über wenige Wochen eigesetzt, um die Zeit bis zum Wirkungseintritt anderer Medikamente, die zur Dauermedikation geeignet sind, zu überbrücken. Leider gewöhnt sich der Körper sehr schnell an Cortison, sodass das dessen Ausschleichen häufig zum Problem werden kann, wenn unter einer bestimmten Dosis plötzlich wieder starke Krankheitssymptome eintreten. Wenn Betroffene monate- oder sogar jahrelang nicht vom Cortison loskommen, spricht man von einer steroidabhängigen CED. Leider ist Cortison mit starken Nebenwirkungen behaftet. Die häufigste Nebenwirkung ist wahrscheinlich das so genannte "Cushing Syndrom", im Volksmund auch "Mondgesicht" genannt, sowie Wassereinlagerungen und häufig auch Gewichtszunahme aufgrund eines gesteigerten Appetits. Aber auch die Gelenke oder die Haut können unter anderem in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch Diabetes oder eine Abnahme der Knochensubstanz kommen als Langzeitschäden durch Cortison leider vor.

Azathioprin gehört zur Gruppe der Immunsuppressiva und wird unter anderem bei mittelschweren und schweren CED eingesetzt. Azathioprin wird bereits seit mehr als 50 Jahren eingesetzt und gilt bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa als das Mittel der Wahl, wenn die Basismedikamente nicht ausreichend sind. Nebenwirkungen können, müssen aber nicht, auftreten. Hierbei kommt es oft zu Folgeerscheinungen durch das gehemmte Immunsystem, wie etwa Infektanfälligkeit, Verringerung der weißen Blutkörperchen, Übelkeit und Erbrechen, aber auch schwerere Nebenwirkungen sind möglich.

Spricht ein Patient nicht ausreichend auf Cortison und/oder Azathioprin an, werden so genannte TNF-alpha-Blocker, beispielsweise mit den Wirkstoffen Infliximab (Remicade) oder Adalimumab (Humira), entweder per Infusion oder Injektion verabreicht. Dabei handelt es sich um lebende Antikörper, die den Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha) abfangen, bevor eine Entzündungsreaktion im Körper hervorrufen kann. Bei Autoimmunerkrankungen greift TNF-alpha aus bisher ungeklärten Gründen körpereigenes Gewebe an und zerstört dieses nach und nach. Infliximab oder Adalimumab lindern somit die Beschwerden und sorgen dafür, dass die Gewebezerstörung gestoppt wird. TNF-alpha bremst allerdings nicht nur die überschießenden Immunreaktionen, sondern auch die erwünschten, wenn sich beispielsweise ein Infekt oder ähnliches ankündigt. Als Nebenwirkungen von TNF-alpha-Blockern können also leichte bis schwerwiegende Komplikationen in Folge der Immunsuppression auftreten.

Alternativen  

Es gibt eine ganze Reihe von alternativmedizinischen Ansätzen, die Linderung bei CED versprechen. Die Erfahrungsberichte sind überwiegend subjektiv, da es kaum Studien zur Wirksamkeit der verschiedenen Präparate und Verfahren gibt. An dieser Stelle können Betroffene vieles ausprobieren, ob eine Wirkung eintritt, lässt sich allerdings nie voraussagen.
Im folgenden sollen einige gängige Alternativen aufgeführt werden:

Traditionelle Chinesische Medizin

Homöopathie

Psychotherapie

Stuhltransplantation

Nahrungsergänzungsmittel 

Diese Alternativen werden demnächst näher ausgeführt :)